Die kalte Jahreszeit bringt nicht nur Schnee und gemütliche Stunden, sondern leider auch Erkältungen, Husten und Fieber – besonders bei Babys und Kleinkindern. Da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist, sind sie in der Winterzeit häufig anfällig für Infekte.
Doch keine Sorge: Mit den richtigen Maßnahmen kannst Du Dein Kind gut unterstützen. Hier erfährst Du, wie Du typische Winterkrankheiten erkennst, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen und Hausmittel helfen und wann ein Arztbesuch notwendig wird.
1. Erste Hilfe bei typischen Winterkrankheiten
Erkältung
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Symptome: Laufende Nase, Husten, leicht erhöhte Temperatur.
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Maßnahmen:
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Sorge dafür, dass Dein Baby ausreichend trinkt, um die Schleimhäute feucht zu halten.
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Nutze einen Nasensauger und Kochsalzlösung, um die Nase zu befreien. Auch eine Nasenspülung ist super gegen Schnupfnasen.
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Halte Dein Kind warm, aber vermeide Überhitzung.
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Achte darauf, dass der Kopf leicht erhöht liegt, um die Atmung zu erleichtern, z. B. mit einem Keilkissen.
Fieber
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Symptome: Eine Temperatur über 38 °C bei Babys unter drei Monaten oder über 39 °C bei älteren Kindern.
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Maßnahmen:
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Ziehe Dein Kind so an, dass es nicht zu warm und nicht zu kalt wird, um Unterkühlung und Überhitzung zu vermeiden. Wie bei Erwachsenen ist auch bei Babys und Kindern der Zwiebellook ideal.
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Biete häufig Flüssigkeit an, um Dehydrierung zu verhindern. Kinder trinken am besten Tee und Wasser. Babys, die noch gestillt werden oder die Flasche bekommen, Flüssigkeit ausschließlich über Muttermilch oder Fertigmilch zuführen.
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Fiebersenkende Zäpfchen (Paracetamol oder Ibuprofen) können nach Rücksprache mit dem Kinderarzt hilfreich sein.
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Wadenwickel können unterstützend wirken, aber nur, wenn Hände und Füße warm sind.
Husten
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Symptome: Trockener oder verschleimter Husten, eventuell begleitet von Atemgeräuschen.
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Maßnahmen:
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Warmer Fencheltee oder Inhalationen mit Kochsalzlösung (z. B. über einen speziellen Baby-Inhalator) beruhigen die Atemwege.
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Halte die Luftfeuchtigkeit im Raum hoch, z. B. durch feuchte Tücher auf der Heizung.
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Bei bellendem Husten oder Atemnot solltest Du sofort einen Arzt kontaktieren.
2. Wann zum Arzt? Warnsignale bei Babys und Kleinkindern
Es gibt Situationen, in denen Du nicht zögern solltest, einen Arzt aufzusuchen. Hier sind die wichtigsten Warnsignale:
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Hohes Fieber:
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Bei Babys unter drei Monaten ab 38 °C.
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Bei älteren Babys und Kleinkindern ab 39 °C oder wenn das Fieber länger als drei Tage anhält.
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Atemnot:
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Schnelles oder schweres Atmen.
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Sichtbare Arbeit der Nasenflügel oder Einziehen der Haut zwischen den Rippen beim Atmen.
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Lethargie:
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Ungewöhnliche Schläfrigkeit oder Apathie.
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Dein Baby lässt sich nur schwer wecken oder reagiert kaum.
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Ausschlag:
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Ein plötzlicher Hautausschlag, der nicht verblasst, wenn Du mit einem Glas darauf drückst, könnte ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein.
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Dehydrierung:
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Weniger nasse Windeln, trockene Lippen oder eine eingesunkene Fontanelle (bei Säuglingen).
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Anhaltender Husten:
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Wenn der Husten länger als zwei Wochen anhält oder sehr heftig ist, sollte ein Arzt die Ursache abklären.

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3. Hausmittel, die wirklich helfen
Hausmittel können bei leichten Erkältungssymptomen oft Wunder wirken. Hier sind einige bewährte Tipps:
Inhalieren mit Kochsalzlösung:
Besonders bei verstopfter Nase oder Husten hilft Inhalation, die Atemwege zu befeuchten. Nutze dafür einen speziellen Baby-Inhalator oder halte Dein Baby in einem dampfenden Badezimmer (nicht zu heiß!).
Warme Brustwickel:
Ein warmes Tuch mit Kartoffelbrei oder Quark kann bei Husten oder Bronchitis lindernd wirken. Achte darauf, dass die Wickel nicht zu heiß sind und Dein Baby sich wohlfühlt.
Fenchel- oder Kamillentee:
Fencheltee beruhigt den Magen, während Kamillentee entzündungshemmend wirkt. Diese Tees können ab dem Beikostalter in kleinen Mengen gegeben werden.
Nasentropfen mit Kochsalzlösung:
Abschwellende Nasentropfen können v.a. beim Trinken bzw. Stillen wichtig sein. Nasentropfen mit Kochsalzlösung helfen, die Nase zu befeuchten und Schleim zu lösen. Sie sind besonders bei Babys schonend und einfach anzuwenden.
Meist sind sie allerdings erst nach 3 Tagen notwendig und sollten nicht länger als 7 Tage gegeben werden und nur nach Rücksprache mit Kinderarzt:in.
Wadenwickel:
Bei Fieber (aber nur, wenn die Hände und Füße warm sind!) können lauwarme Wadenwickel helfen, die Temperatur zu senken.
4. Checkliste für die Winter-Hausapotheke
Eine gut ausgestattete Hausapotheke kann Dir in der Erkältungssaison viel Stress ersparen. Hier sind die wichtigsten Dinge, die Du vorrätig haben solltest:
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Fieberthermometer: Am besten ein digitales Thermometer, das schnell und zuverlässig misst. Bis 1 Jahr sollte Fieber nur rektal gemessen werden, danach kann auf ein Ohrthermometer umgestiegen werden.
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Nasensauger, Kochsalzlösung und Nasenspülung: Für die Reinigung und Befeuchtung der Nase.
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Fiebersenkende Mittel: Paracetamol- oder Ibuprofen-Zäpfchen (nach Rücksprache mit dem Kinderarzt).
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Inhalator: Für Kochsalzinhalationen bei Erkältungen.
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Wundschutzcreme: Für gereizte Haut um die Nase.
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Wund- und Heilsalbe: Für kleine Hautirritationen.
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Desinfektionsmittel: Für kleinere Verletzungen.
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Fenchel- oder Kamillentee: Als sanftes Hausmittel.
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Wärmflasche oder Kirschkernkissen: Zum Wärmen bei Unwohlsein.
Fazit
Die Erkältungssaison kann für Babys und Kleinkinder eine Herausforderung sein, doch mit den richtigen Maßnahmen bist Du bestens vorbereitet. Achte darauf, typische Winterkrankheiten frühzeitig zu erkennen, und greife auf bewährte Hausmittel zurück, um die Symptome zu lindern.
Gleichzeitig solltest Du die Warnsignale im Auge behalten, die einen Arztbesuch erforderlich machen. Mit einer gut ausgestatteten Winter-Hausapotheke, den richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen und viel Fürsorge wird Dein Baby gut durch die kalte Jahreszeit kommen. Bleibt gesund!