Das Fliegen mit Babys und Kleinkindern erfordert nicht nur eine gute Planung, sondern auch eine durchdachte Vorbereitung in Bezug auf medizinische Erste-Hilfe-Maßnahmen. Gerade in der Höhe, fernab von Apotheken und Ärzten, ist es wichtig, für kleine Notfälle gerüstet zu sein.
Hier sind die wichtigsten Punkte, die Du für die Erste-Hilfe-Versorgung Deines Kindes und den korrekten Transport für Medikamente und Babynahrung im Flugzeug beachten solltest.
1. Erste-Hilfe-Ausstattung für Babys und Kleinkinder im Flugzeug
Eine gut durchdachte Reiseapotheke ist das A und O, wenn Du mit Deinem Baby oder Kleinkind fliegst. Hier ist eine Checkliste mit den wichtigsten Dingen, die Du im Handgepäck dabeihaben solltest:
Medikamente und Hilfsmittel
- Fiebersaft oder -zäpfchen: Für den Fall, dass Dein Kind Fieber bekommt oder Schmerzen hat. Achte darauf, die Dosierung an das Gewicht Deines Kindes anzupassen.
- Nasentropfen (isotonisch): Trockene Luft im Flugzeug kann die Schleimhäute reizen. Isotonische Nasentropfen helfen, die Nasengänge zu befeuchten und bei Schnupfen zu erleichtern.
- Wund- und Heilsalbe: Für kleine Verletzungen oder wunde Stellen.
- Elektrolytlösung: Bei Durchfall oder Erbrechen hilft sie, den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt Deines Kindes wiederherzustellen.
- Antihistaminikum: Falls Dein Kind zu Allergien neigt, solltest Du ein altersgerechtes Antihistaminikum dabei haben.
- Zahnungsgel: Falls Dein Baby zahnt, kann ein beruhigendes Gel Schmerzen lindern.
- Reiseübelkeit-Mittel (für Kleinkinder): Konsultiere vorab den Kinderarzt, um ein geeignetes Mittel zu finden.
- Regelmäßige Medikamente: Wenn Dein Baby oder Kleinkind regelmäßig bestimmte Medikamente einnimmt, sollten diese in ausreichender Menge im Handgepäck an Bord sein, falls die Koffer zu spät ankommen.
Erste-Hilfe-Material
- Pflaster und sterile Kompressen: Für kleine Schnitte oder Kratzer.
- Desinfektionsmittel (alkoholfrei, z. B. Octenisept): Zur Reinigung von Wunden.
- Thermometer: Ein digitales Fieberthermometer ist praktisch und schnell einsetzbar.
- Einmalhandschuhe: Für hygienische Erste-Hilfe-Maßnahmen.
- Pinzette: Falls ein Splitter oder ein Fremdkörper entfernt werden muss.
- Kühlpads: Ideal bei kleinen Prellungen oder Schwellungen.
Sonstige wichtige Utensilien
- Schnuller und Ersatzschnuller: Falls der Schnuller verloren geht, ist ein Ersatz Gold wert.
- Feuchttücher und Desinfektionstücher: Für saubere Hände und Oberflächen.
- Wechselkleidung: Für den Fall von Missgeschicken wie Erbrechen oder ausgelaufene Windeln.
- Trinkflasche oder Becher: Für Wasser oder Elektrolytlösung.
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2. Flüssigkeiten und Medikamente für Babys an Bord – Was ist erlaubt?
Wenn Du mit Deinem Baby fliegst, gibt es bestimmte Ausnahmen von den strengen Regelungen für Flüssigkeiten im Handgepäck. Hier erfährst Du, was Du mitnehmen darfst und worauf Du achten solltest, damit beim Sicherheitscheck alles reibungslos abläuft.
Babynahrung und Flüssigkeiten
Die Mitnahme von Babynahrung fällt unter die Ausnahmeregelungen für Flüssigkeiten. Das bedeutet, dass Du alles, was Dein Baby während der Reise benötigt, im Handgepäck mitführen darfst – unabhängig von den üblichen 100-ml-Beschränkungen. Dazu gehören:
- Muttermilch oder abgepumpte Milch (auch wenn Dein Baby nicht mitreist)
- Säuglingsnahrung (z. B. Pulvermilch, Fertigmilch oder Brei)
- Wasser für die Zubereitung von Milch (auch in größeren Mengen)
- Snacks und pürierte Mahlzeiten für Kleinkinder
❗ Wichtig: Du musst die Babynahrung und -flüssigkeiten beim Sicherheitscheck separat vorzeigen. Es kann sein, dass das Sicherheitspersonal diese überprüft, z. B. durch spezielle Kontrolltechnik. Sei darauf vorbereitet, den Bedarf zu erklären.
Medikamente für Babys
Auch Medikamente, die Dein Baby während des Fluges benötigt, dürfen mitgeführt werden – ebenfalls ohne Mengenbeschränkung. Beachte dabei folgende Punkte:
- Rezeptpflichtige Medikamente: Du solltest ein Rezept oder ein ärztliches Attest dabeihaben, um den Bedarf nachzuweisen.
- Nicht-rezeptpflichtige Medikamente: Diese kannst Du ebenfalls mitnehmen, wenn sie für die Reise notwendig sind (z. B. Fiebersaft, Nasentropfen oder Elektrolytlösungen).
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Transporthinweise: Medikamente sollten in der Originalverpackung transportiert werden. Flüssige Medikamente, die nicht in den 1-Liter-Beutel passen, müssen ebenfalls separat vorgezeigt werden.
Praktische Tipps für die Mitnahme von Flüssigkeiten
- Verpackung: Für kleinere Mengen Babynahrung oder Flüssigkeiten kannst Du durchsichtige, wiederverschließbare Beutel nutzen, um alles übersichtlich zu halten.
- Temperaturkontrolle: Für Muttermilch oder Medikamente, die gekühlt werden müssen, kannst Du kleine Kühlpacks verwenden. Informiere Dich vorab, ob diese ebenfalls separat kontrolliert werden.
- Planung: Packe nur so viel Babynahrung und Medikamente ein, wie Du für die Reisezeit benötigst. Das spart Platz und vermeidet unnötige Diskussionen beim Sicherheitscheck. Dennoch solltest Du ausreichend ausgestattet sein, um im Notfall eine Wartezeit auf das Gepäck auch über mehrere Tage zu überbrücken.
Babynahrung und notwendige Medikamente sind von den strengen Flüssigkeitsvorschriften ausgenommen, solange Du den Bedarf glaubhaft machst und alles richtig verpackst.
3. Tipps für den Umgang mit gesundheitlichen Problemen im Flugzeug
Auch mit einer gut ausgestatteten Reiseapotheke ist es wichtig, auf mögliche gesundheitliche Probleme vorbereitet zu sein. Hier sind einige häufige Szenarien und wie Du sie meistern kannst:
Ohrenschmerzen durch den Druckausgleich
Was tun? Stillen, Schnuller oder das Trinken aus der Flasche können helfen, den Druck auszugleichen. Bei Kleinkindern können auch Gähnen oder Kauen (z. B. auf einem weichen Snack) unterstützen.
Nasentropfen vor dem Start und der Landung können helfen, die Nasengänge freizuhalten und den Druckausgleich zu erleichtern. Babys und Kleinkinder sollten bei Start und Landung nicht schlafen, da der Druckausgleich dann nicht gut stattfinden kann.
Fieber oder Unwohlsein
Was tun? Gib Deinem Kind altersgerechte Fiebersenker (z. B. Paracetamol- oder Ibuprofen-Zäpfchen) und achte darauf, dass es ausreichend trinkt. Lege es bequem hin und halte es leicht zugedeckt.
Atemnot oder allergische Reaktion
Was tun? Bei plötzlicher Atemnot oder einer allergischen Reaktion (z. B. durch Lebensmittel oder Insektenstiche) kann ein Antihistaminikum helfen. Wenn Dein Kind Asthma hat, solltest Du das Notfallspray immer griffbereit haben. Informiere sofort das Bordpersonal, falls die Symptome schwerwiegend sind.
Übelkeit oder Erbrechen
Was tun? Gib Deinem Kind kleine Schlucke Wasser oder Elektrolytlösung. Vermeide fettiges Essen vor und während des Fluges. Wenn Dein Kind zu Reiseübelkeit neigt, sprich vor der Reise mit dem Kinderarzt über geeignete Medikamente.
4. Notfälle an Bord: Wann Du das Bordpersonal informieren solltest
Wenn Dein Kind ernsthafte gesundheitliche Beschwerden hat, zögere nicht, das Bordpersonal zu informieren. Die Crew ist geschult, in Notfallsituationen zu handeln und kann bei Bedarf medizinische Hilfe organisieren. Viele Flugzeuge haben eine Grundausstattung an medizinischen Geräten und Medikamenten an Bord.
Mit einer durchdachten Erste-Hilfe-Ausstattung und den richtigen Maßnahmen bist Du bestens auf kleinere gesundheitliche Probleme vorbereitet. So kannst Du den Flug mit Deinem Baby oder Kleinkind entspannt angehen und Dich auf das Ziel freuen – Euer nächstes Abenteuer!
