Insektenstiche behandeln – Erste Hilfe bei Bienen- und Wespenstichen

Insektenstiche behandeln – Erste Hilfe bei Bienen- und Wespenstichen

Der Sommer ist da und mit ihm auch die Insekten – allem voran Bienen und Wespen. Die schwarz-gelben Hautflügler sind zur warmen Jahreszeit äußerst aktiv. Und damit steigt auch das Risiko, von ihnen gestochen zu werden. Wie man in einem solchen Fall richtig reagiert, Insektenstiche behandelt und Schwellungen und Juckreiz lindert, erklären wir in diesem Artikel.

 

3 Tipps, um Insektenstichen vorzubeugen

Um Bienen- und Wespenstiche zu vermeiden, können folgende Vorkehrungen getroffen werden:

1. Ruhig bleiben:

Insekten fühlen sich durch hektische Bewegungen und wildes Gestikulieren bedroht. Umso wichtiger ist es, die Ruhe zu bewahren und sich mit Bedacht zu bewegen, wenn Bienen und Wespen in der Nähe sind. Auch, wenn das leichter gesagt ist, als getan!

Tipp: Kindern sollte man erklären, dass Bienen und Wespen nichts tun, solange sie sich nicht bedroht fühlen. Wenn die Kinder ruhig bleiben, können sie die emsigen kleinen Wesen neugierig beobachten. Sollten die Kinder Angst vor Bienen- und Wespen haben, hilft oft auch Ablenkung oder langsames Entfernen vom potenziellen Tatort.

Auf gar keinen Fall sollten Wespen angepustet werden, denn das Kohlenstoffdioxid im menschlichen Atem versetzt sie in Alarmbereitschaft.

 

Bienen stechen nur zur Verteidiung

 

2. Vorsicht beim Essen und Trinken:

Um unangenehmen Insektenstichen vorzubeugen, sollte man sich jeden Bissen und jedes Getränk vor dem Verzehr kurz anschauen. Getränke und Lebensmittel am besten nach Möglichkeit abdecken und Flaschen gleich nach dem Gebrauch wieder verschließen.

Tipp: Das Trinken aus undurchsichtigen Getränkedosen und Flaschen vermeiden, denn auch Bienen und Wespen lieben süße Erfrischungen und verirren sich gerne mal durch die Öffnung ins Innere! Um zu verhindern, dass Kinder die Tierchen verschlucken, eignen sich auch Strohhalme – selbstverständlich nachhaltig, am besten aus Glas.

 

 

3. Viel Haut bedecken:

Insekten fühlen sich von dunklen Farbtönen angezogen. Wer im Sommer helle Kleidung trägt, schwitzt nicht nur weniger, sondern beugt auch unliebsamen Begegnungen mit Wespen und Co vor. Lange Kleidung bietet zudem weniger Angriffsfläche und so einen effektiven Insektenschutz.

Tipp: Besonders zur Obsternte von Kirschen, Äpfeln und anderen reifen Früchten tummeln sich Bienen und Wespen gerne am heruntergefallenen, faulenden Obst. Deswegen sollte man zu dieser Zeit nicht barfuß über die Wiese laufen. Treten spielende Kindern oder auch Erwachsene in eine Wespe oder Biene, fühlen diese sich bedroht und stechen mit großer Wahrscheinlichkeit zu.

 

Wespen sind allesfresser 

Wespen töten verboten!

Wespen stehen in Deutschland unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden, sonst drohen saftige Bußgelder. Aber es gibt auch eine Vielzahl anderer Gründe, warum man sich um ein harmonisches Miteinander mit den gelb-schwarz-gestreiften Fliegern bemühen sollte. 

So machen Wespen beispielsweise Jagd auf Mücken, Fliegen und Blattläuse und sind damit die idealen ökologischen Schädlingsbekämpfer. Sie dienen außerdem Vögeln und anderen Tieren als Nahrung und helfen dabei, Pflanzen zu bestäuben. Wespen tragen damit ihren Teil dazu bei, unser sensibles Ökosystem im Gleichgewicht zu halten. Auf Wespenfallen sollte man deshalb unbedingt verzichten, zumal Wespen in starken Verbünden leben und zum Angriff übergehen, wenn sie oder ihre Artgenossen attackiert werden.

 Ein Stich kann sehr schmerzhaft sein

Was tun bei Bienen- und Wespenstichen?

Sollte man trotz aller Vorsicht doch gestochen werden, geht man am besten wie folgt vor: 

1. Steckt der Stachel noch?

Wenn ja, sollten dieser so schnell wie möglich entfernt werden. Dafür wird der Stachel vorsichtig mit einer Pinzette herausgezogen. Sollte kein Erste-Hilfe-Set mit entsprechender Pinzette griffbereit sein, kann der Stachel auch mit einer Kreditkarte oder der stumpfen Seite eines Messers aus der Haut geschoben werden. 

Schon gewusst? Wespen haben einen glatten Stachel und können mehrfach stechen. Bienen hingegen verlieren ihren mit Widerhaken besetzten Stachel beim Stich und sterben anschließend innerhalb weniger Tage. Vorsicht schützt also nicht nur uns Menschen, sondern auch die Bienen.

Wichtig: Wenn das Tier im Mund- oder Rachenbereich zugestochen hat oder eine schwere Reaktion auftritt, muss sofort der Notarzt gerufen werden. In der Zwischenzeit die betroffene Stelle kühlen.

 

2. Desinfizieren:

 

Die Einstichstelle sollte mit einem Wunddesinfektionstuch, einer desinfizierenden Lösung oder einem Spray desinfiziert werden, um zu vermeiden, dass der Insektenstich sich entzündet.

 

3. Thermische Behandlung:

 

Ein thermischer Stichheiler hilft zuverlässig gegen Juckreiz und Schwellungen. Die Nerven unter der Haut reagieren auf die Behandlung mit leichter Hitze und die Reizweiterleitung wird unterbrochen. So können lästiges Jucken und sogar Schmerzen gelindert werden.

Unsere Empfehlung:
Kennen Sie Stichheiler z.B. von „heat-it®“? Diese funktionieren nach dem Prinzip der Eiweißdenaturierung durch Hitze und sind in der Anwendung kinderleicht: Das Gerät aufheizen lassen, auf den Stich setzen und bis zum Signal fest aufdrücken.

Am Anfang sachte: Die kurzfristige Hitze kann besonders für schmerzempfindliche Kinder (und Erwachsene 😊) unangenehm sein. Einfach vorsichtig ausprobieren, denn es hilft wirklich! https://heatit.de

Schon gewusst?
Unsere neuen Erste Hilfe Produkte zum Thema Insekten enthalten neben anderen wichtigen Tools, um Insektenstiche zu behandeln, auch den Stichheiler von heat it®. Dieser kann in verschiedenen Stufen eingestellt werden, sodass er auch für Kinder ab 4 Jahren geeignet ist.

Erste Hilfe und Heat it

4. Schwellungen vorbeugen:

Treten bei Insektenstichen Rötungen auf, kühlt man die Stelle am besten direkt nach dem Stich mit einem Kühlpack oder Eiswürfeln. So können unangenehme Schwellungen vermieden werden.

 

5. Schwellungen und Juckreiz behandeln:

Wenn es trotz allem zu Schwellungen und Juckreiz kommt, helfen spezielle Salben oder Gels, die Antihistaminika oder Hydrocortison enthalten. Und: weiterhin kühlen.

 

6. Beobachten:

Wenn sich der Insektenstich innerhalb von 14 Tagen entzündet oder eine Rötung aufweist, die strichförmig Richtung Herz wandert, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Auch im Falle anderer Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Trinkschwäche bei Kindern, etc. sollte eine Ärztin konsultiert werden, um eine verspätete allergische Reaktion oder Infektion ausschließen zu können.
 
Unser Geheimtipp – hilft garantiert: Wenn keine Schwellung oder andere Symptome vorliegen, das Kind aber immer noch bitterliche Krokodilstränen weint, dann helfen nur noch Trostpflaster. Die gibt es natürlich in unseren MioMedico-Taschen: 

 

 

 

 

Allergische Reaktion bei Bienen- oder Wespenstichen

Rund ¼ der Deutschen leiden an einer Allergie. Davon sind knapp 3 Millionen Menschen von einer Allergie gegen Insektengift betroffen, bei der es zu einer allergischen Reaktion auf Bienen- oder Wespenstiche kommen kann. Diese kann im schlimmsten Fall schwerwiegend sein und in seltenen Fällen sogar lebensbedrohlich werden. 

Symptome einer allergischen Reaktion können sein:

  • Schwindel und Übelkeit
  • Atemnot und Kurzatmigkeit
  • Juckreiz am ganzen Körper
  • Hautausschlag und Schwellungen, die sich schnell ausbreiten können
  • Kreislaufprobleme und Bewusstseinsstörungen

In einem solchen Fall muss sofort der Notruf 112 gerufen werden. Eine allergische Reaktion kann sich innerhalb von Minuten oder auch Stunden entwickeln, daher sollte man die betroffene Person aufmerksam beobachten und bei auftretenden Symptomen schnell handeln.

Hinweis: Eine Hyposensibilierung kann in manchen Fällen einer Insektengift-Allergie sehr effektiv sein. Dazu befragt man am besten den Arzt oder die Ärztin des Vertrauens.

 Anleitungen für Erste Hilfe auch unterwegs

Insektenstiche mit Hausmitteln behandeln – was die Oma schon wusste

Neben den oben genannten Maßnahmen gibt es auch einige Hausmittel, die bei Insektenstichen helfen können. Wichtig dabei ist, dass keine (bekannten) Allergien gegen die verwendeten Stoffe vorliegen und das die Haut intakt, also nicht blutig ist. Sonst können sich wieder Infektionen bilden..

  • Apfelessig: hat eine desinfizierende Wirkung und kann Juckreiz lindern. Dazu einen Wattebausch mit Apfelessig tränken und auf den Bienen- oder Wespenstich legen.
  • Lavendelöl: wirkt beruhigend und kann Schwellungen und Juckreiz reduzieren. Einfach das Lavendelöl auf ein Wattepad geben und auf die Einstichstelle legen. Lavendelöl ist übrigens das einzige ätherische Öl, das unverdünnt angewendet werden kann.
  • Honig: kann den Heilungsprozess durch die antibakterielle Wirkung beschleunigen. Etwas Honig auf den Stich auftragen und einwirken lassen.
  • Quark: reduziert Schwellungen durch seine kühlende Wirkung. Quark auf ein Tuch geben und auf die betroffene Stelle legen.
  • Rohe Zwiebel: halbieren und auf den Stich legen, damit der Zwiebelsaft an die betroffene Haut gelangen kann.

 

 

Fazit: Wenn kein Notfall vorliegt, Stachel entfernen, desinfizieren, Schwellung vorbeugen und 14 Tage beobachten

Mit dem richtigen Vorgehen kann bei Insektenstichen schnell Abhilfe geleistet werden, um Juckreiz, Schwellungen oder sogar einer Entzündung vorzubeugen. Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, sollte zunächst der Stachel entfern und die Einstichstelle desinfiziert werden. Danach den Insektenstich thermisch mit Hitze oder Kälte behandeln, um Juckreiz zu lindern und Schwellungen zu vermeiden. Reagiert die gestochene Person allergisch oder wurde im Hals- oder Rachenbereich gestochen, sofort den Notruf wählen und den Stich ärztlich behandeln lassen.

 

 

 

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